
Frühjahrsinstandsetzung
Eine Frühjahrsinstandsetzung wird notwendig, da durch Frost, Verwitterung und Pflanzenwachstum der Tennisplatz in den Wintermonaten weich und damit unbespielbar wird.
Mit der Durchführung der Arbeiten kann erst begonnen werden, wenn es trocken und frostfrei ist.
Außerdem müssen die Böden eine gewisse Grundstabilität vorweisen können.
Wichtig ist dabei zu beachten, dass jeder Boden anders ist (Alter, Lage, Aufbau, Pflege) und daher bei manchen Böden die Arbeiten früher starten können als bei anderen.
Auf den richtigen Zeitpunkt zu warten ist essenziell um eine gute Grundstruktur zu erhalten.
Die Frühjahrsinstandsetzung ist Detailarbeit. Der Abtrag von einem Millimeter Platzfläche entspricht einer Menge von ca. 1,0 Tonne Sand, daher gilt der Grundsatz: soviel loses und verunreinigtes Material wie möglich abtragen, aber auf keinen Fall mehr als nötig, da sonst der neu aufzutragende Sand keine Bindung mit der Platzdecke erhält.
Die abzutragende Menge variiert stark und ist von Lage, Frostperiode, dem Grad der Verunreinigung und dem Aufbau des Platzes abhängig.
Das Auffüllen von Löchern insbesondere auch im Grundlinienbereich ist wesentlicher Bestandteil einer guten Frühjahrsinstandsetzung.
Da hier der Platz am meisten beansprucht wird.
Wichtig: jedes noch so tiefe Loch kann bis zum Rand aufgefüllt werden, der Einbaustärke, bei der der aufgefüllte Sand danach aber auch fest wird, sind sehr schnell Grenzen gesetzt, da die Verhärtung von Wechselwirkung von Wasser und Sonne abhängig ist und in einer gewissen Tiefe diese Wechselwirkung keine Wirkung mehr hat. (Die Wärme geht nur wenige cm unter die Oberfläche)
Zudem wird die Struktur durch mehrfaches Walzen gefestigt.
Ist die Ausspielung zu tief, hat der Arbeiter keine Chance, dass Material fest zu bekommen, da die Sonne nicht bis in die Tiefe vordringen kann. Ohne Wärme härtet der Sand nicht aus! Deshalb gilt: grundsätzlich sollte der Sand nur bis zu einer Stärke von max. 2 - 3 cm aufgefüllt werden. Bis zu dieser Stärke hat man gute Chancen, dass das Material auch fest und bindend wird. Sollten die Ausspielungen mit einer Einbaustärke von ca. 2 cm nicht aufgefüllt werden können, muss nach Aushärtung der Decke ein weiterer Arbeitsgang durchgeführt werden.
Man unterscheidet zwei Methoden, wie der neue Sand eingearbeitet und verdichtet wird:
„Einschlämm-Methode”
Das Material wird hierbei sofort nach dem Ausstreuen unter sehr starker Wasserzufuhr eingeschlämmt und mittels eines breiten Gummihobels glatt gezogen. Die erste Verdichtung erfolgt hierbei über die starke Wasserzufuhr.
„Trockene Methode”
Das eingeworfene Material wird hierbei bis zur vollständigen Ebenflächigkeit trocken vernetzt, anschließend gut gewässert und mittels einer genügend schweren Tennisplatzwalze gewalzt.
Die erste Verdichtung erfolgt über das Wässern und die Walze.
Qualitativ sind beide Systeme gleich, es kommt hierbei wieder auf die örtlichen Gegebenheiten an, welche Methode sich eher anbietet.



